Tipps für eine erfolgreiche Tomatenernte auf dem Balkon

Die beliebten Tomaten bereiten nicht nur dem klassischen Gemüsegärtner große Freude. Sie gedeihen auch wunderbar im Topf auf einem sonnigen Balkon oder der Terrasse und machen weniger Arbeit als Du vermutest. Mit unseren fünf Tipps wird auch Deine Balkonernte ein Erfolg!

Tipps für Tomaten im Topf.

Welche Tomatensorten eignen sich für den Topf?

Keine Angst bei der Sortenwahl: Der Anbau in Blumentöpfen gelingt nicht nur mit kleinwüchsigen Balkonsorten wie ‘Miniboy’, die gerade einmal einen halben Meter hoch werden. Auch größere Busch- und Stabtomaten liefern in Kübeln mit hochwertiger Gemüseerde leckere Früchte.

Busch- und Stabtomaten müssen allerdings gut abgestützt werden, idealerweise mit sogenannten Tomatensäulen aus Drahtgitter. Spiralstäbe eignen sich für Topf-Tomaten nicht, da sie in der Topferde nicht genügend Halt finden.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den erfolgreichen Tomatenanbau sind außerdem kräftige Jungpflanzen. Zu schwache oder vergeilte Exemplare bringen weniger Ertrag und sind anfälliger für Krankheiten. Säe also lieber ein paar mehr Tomatensamen aus und verwende für die Weiterkultur nur die besten Jungpflanzen. Zwar werden Dir im Fachhandel spezielle Balkontomaten angeboten, im Grunde eignet sich aber jede Sorte für den Topf, sofern Du die Pflanzen gut abstützt.

Pflanzgefäße mit gutem Wasserabzug

Wähle beim Pflanzen im Mai oder Juni keine zu großen Gefäße! Es reichen Töpfe, die sieben bis zwölf Liter Erde fassen.

Zu viel Erde kann zu Wurzelproblemen (Fäulnis) führen, bei zu kleinen Töpfen lässt sich die Feuchtigkeit schlecht kontrollieren und Du musst an heißen Tagen häufiger gießen. Das Pflanzloch sollte so tief sein, dass der Stängelgrund fünf bis zehn Zentimeter hoch mit Erde bedeckt ist. Dadurch bilden die Pflanzen am unteren Stängelabschnitt zusätzliche Wurzeln und können mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen.

Aber Achtung: Bei veredelten Tomaten sollte der Topfballen gerade noch sichtbar sein. Achte darauf, dass überschüssiges Wasser durch Öffnungen im Topfboden gut abfließen kann, denn bei Staunässe faulen die Wurzeln. Sieben und zwölf Liter sind eine gute Größe für das Pflanzgefäß.

Wo ist der ideale Standort für Topf-Tomaten?

Topf-Tomaten lieben zwar warme Plätze in Hausnähe, aber keine volle Sonne.

Auf unbeschatteten Südbalkonen kann es zu einer Überhitzung der Wurzeln kommen, was trotz feuchter Erde oft zum Welken der Pflanzen führt. Etwas Schatten durch einen Baum oder Sonnenschirm zur Mittagszeit ist hilfreich.

Wenn Du zudem versuchst, die in Töpfen kultivierten Tomaten zu überwintern, benötigst Du zu diesem Zweck einen hellen Standort im Haus oder im beheizten Gewächshaus.

Ein Dach gegen die Krautfäule

Auch wenn Tomaten recht einfach zu kultivierende Pflanzen sind, haben sie doch einen ernstzunehmenden Gegner: die Krautfäule.

Sie wird durch einen pilzlichen Erreger namens Phytophthora infestans verursacht und kann zu hohen Ertragseinbußen führen. Begünstigt wird die Blattinfektion durch Feuchtigkeit.

Glücklicherweise gibt es einige Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit eines Befalls zu verringern! Stelle Deine Topf-Tomaten unter ein Vordach oder in ein spezielles Tomatenhaus, sodass diese keinen direkten Regen abbekommen und achte beim Gießen Deiner Tomaten darauf, dass die Blätter nicht befeuchtet werden. Die in Bodennähe befindlichen Blätter solltest Du vorsorglich entfernen, wenn Deine Tomaten eine gewisse Größe erreicht haben. Achte darauf, dass Du beim Gießen keine Blätter mit Wasser benetzt – Feuchtigkeit fördert die Krautfäule.

Meersalz sorgt für mehr Aroma

Obwohl Tomaten stark wachsen, erhalten sie am besten nur eine entsprechend der Packungsangabe dosierte Gabe Tomatendünger pro Woche. Langzeitdünger erweisen sich bei Topf-Tomaten als ungünstig, da die Nährstoffabgabe wärme- und wasserabhängig und daher unregelmäßig ist. Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist ebenfalls wichtig, sonst platzen die Früchte.

Auf dem Balkon mit etwa fünf Stunden voller Sonne können sich die sortentypischen Aromen am besten entwickeln. Durch einen kali- und magnesiumreichen Dünger lässt sich der Geschmack zusätzlich steigern. Mäßiges Gießen erhöht den Gehalt an Trockenmasse und reduziert den Wasseranteil.

Wissenschaftler der Universität Pisa (Italien) fanden heraus: Kirschtomaten, deren Gießwasser mit 12 Prozent Meerwasser versetzt wird, bleiben zwar kleiner, enthalten aber mehr Geschmacksstoffe und gesundheitlich wertvolle Antioxidantien. Den gleichen Effekt erzielst Du, wenn Du das Gießwasser beim Düngen zusätzlich mit einem Gramm Meersalz pro Liter anreicherst. Beobachte die Reaktion Deiner Tomatenpflanzen jedoch genau und setze die Salzgaben im Zweifelsfall aus, denn der Boden darf nicht versalzen, sonst können wichtige Nährstoffe wie Kalzium nicht mehr aufgenommen werden.